Weimar (27. November 2009) – Auch nach sechs Jahren Köstritzer Spiegelzelt ist der Andrang ungebrochen. Die Mischung aus Kabarett, Chanson und Weltmusik hat in Thüringen und weit darüber hinaus viele Anhänger gefunden. Aus diesem Grund wird das Köstritzer Spiegelzelt Festival im kommenden Jahr erstmalig knapp 8 Wochen, also mit 5 weiteren Spieltagen, zu kulturellen und kulinarischen Genüssen einladen. 40 Vorstellungen mit 35 Künstlern bieten erneut ein vielseitiges Programm vom 5. Mai bis 27. Juni 2010. Life is Cabaret
Unter den 21 Weimarer Spiegelzelt Premierengästen ist auch der Grimme-Preisträger Richard Rogler, der unbarmherzig die Gemütszustände der Republik aufdeckt und vom Publikum fordert: „Es ist höchste Zeit zurückzulachen!“. „Ich bin kein Tag für eine Nacht. Oder: Ein Abend in Holz“ mag zwar sperrig klingen, ist jedoch Jochen Malmsheimer pur. Sie glauben sich anschließend auch kein Wort mehr. „Bühnenarrest“ ist für Schwarze Grütze keine Strafe, sondern Passion: Humor der feinen englischen Art, verpackt in eingängige Melodien. Joesi Prokopetz präsentiert österreichischen Humor und Kaberett im Reinformat: „Bitte nicht schießen!“ ist seine Aufforderung, aber vermutlich sollte man sich eher vor dem Totlachen schützen. Den österreichischen Kabarettisten Alfred Dorfer „Wörtlich“ zu nehmen ist ein Wagnis, aber eines, das sich lohnt. Im Mai geht es „Aufwärts!“ prognostiziert der Kabarett-Preisträger Arnulf Rating bei einer intensiven Recherche der aktuellen Lage in Deutschland.
Vom Fernsehen auf die Bühne – Stars zum Anfassen Multitalent
Gabi Decker erschließt in „Deckerdenz“ die bunte Seite der menschlichen Triebe im skurrilen Geschlechterkampf, der das eigene Liebesleben nicht ganz so düster aussehen lässt. Übersetzer, Rezitator und Gelegenheitsschauspieler Harry Rowohlt hingegen nimmt sich ganz der klassischen Literatur an und überwältigt mit Sprachkompetenz. Alt-Herren-Verein sieht anders aus: Kabarett-Legenden Henning Venske & Jochen Busse laden zum Schlagabtausch und präsentieren ihre „Inventur“ der deutschen Politiklandschaft. Im Spiegelzelt werden Zwei auf einer Bank sitzen, die viele kennen: Schauspielerin Katharina Thalbach und Andreja Schneider (Geschwister Pfister), die ihr erstes gemeinsames Programm zeigen. Gemeinsam mit dem Christoph-Israel- Sextett erzählen sie anhand deutschen Lied-, Schlager- und Gesangsguts eine traurigkomische Liebesgeschichte. Die deutsche Starschauspielerin Katja Riemann ist zu Gast und sinniert mit dem Musiker Arne Jansen über die Lage der Nation, indem sie Texte der in Weimar geborenen Sibylle Berg mit Musik von Rammstein mischen.
Jazz, Blues und Chanson aus aller Welt im Köstritzer Spiegelzelt
Erstes Highlight der internationalen Gäste ist „This one’s for Dinah“, bei dem sich die Tochter von Dee Dee Bridgewater China Moses und der Pianist Raphaël Lemonnier der Hinterlassenschaft großartiger Blues-Songs von Dinah Washington angenommen haben. Helmut Eisel & Band folgen mit „Klezmer at the Cotton Club“, lassen osteuropäischen Klezmer auf coolen Jazz treffen. In Hamburg vereinen sich schwedische Wälder und die Weite Südafrikas: musikalisch gesehen ist Fjarill allerdings mädchenhaft-fröhliche Musik für den Urlaub vom Alltag. Dass Musik auch politische Kraft hat, zeigen Jannis Zotos & Band bei ihrem Programm „Eros & Thanatos – Vom Bleiben und Gehen“ – der Todesgott und die Liebe stehen für griechische Lieder, fernab jeglicher Folkore. Mit Pippo Pollina & Piccola Orchestra Altamarea kommt einer der wichtigsten zeitgenössischen Liedermacher Italiens nach Weimar – ein Abend voller Poesie und Leidenschaft. Kroke steht für Krakau und polnische Leidenschaft zur Klezmermusik, verknüpft mit Jazz und Klassik. In „Out Of Sight“ schafft die Band etwas außergewöhnlich Eigenes. Einer der außergewöhnlichsten Vertreter der amerikanischen Jazzszene ist Uri Caine, der in Weimar in einem exklusiven Soloprogramm zu erleben sein wird. In „Bonsoir Katharine“ lebt Musicalstar Katharin Mehrlinge die Klassiker aus Jazz und Blues, Country und Chanson. Ein glamouröser Abend zwischen Paris, New York und Nashville. Tuomi ist ein Trio, getragen von der hinreißenden Altstimme der finnischen Frontfrau. In „The Expense of Spirit“ meistert die Band die vollkommene Verbindung von Jazz, Pop und Saudade – hörenswert! Geschichten aus einem rastlosen Leben zwischen zwei Welten, interpretiert einfühlsam der kanadischen Singer-Songwriter Martin Gallop auf der Gitarre mit seiner Band: „Strange Place Called Home“.
Finale
Traditionell werden am letzten Abend im Spiegelzelt die Stühle rausgeräumt. Bei der englischen Band Oi Va Voi und ihrem aktuellen Album „Travelling The Face Of The Globe“ kann man ohnehin nicht sitzen bleiben. Herrjemine! Potzblitz! Donnerwetter! bedeutet der jiddische Ausdruck. Der Stilmix der Band ist einzigartig und mitreißend. Coole Clubsounds, traditionelle osteuropäische Musik gepaart mit Jazz, Rock, Hip Hop und Drum `n` Bass. Let’s Dance!
| Quelle: | Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH |
| Bildrechte: | Köstritzer Schwarzbierbrauerei GmbH |
