Das Wirtshaus an der Lahn existiert schon seit vielen Jahrhunderten. Jede Generation seiner Bewohner erfüllte es mit neuem Leben, wie es vor kurzem wiederum mit den neuen Pächtern Katharina Erdrich und Michael Schlicht geschah. Beide begrüßen die Mitglieder des Historientürme Lahnstein e. V. sowie auch alle Interessierten, die keine Vereinsmitglieder sind, am Mittwoch, 21. September 2011, um 18:30 Uhr zu einem Rundgang durch das historische Wirtshaus an der Lahn. Im Anschluß findet die Vorstandssitzung des Vereins statt, zu der Interessierte ebenfalls willkommen sind. Außerdem besteht die Gelegenheit, im Wirtshaus zu Abend zu essen.
Foto: Historisches Wirtshaus an der Lahn
Erfolgreich absolviert hat der Verein den Tag des offenen Denkmals am 11. September 2011. Der Brauereiturm (Pulverturm) öffnete seine Türen von 10 bis 18 Uhr. Viele Besucher ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen und stiegen in kundiger Begleitung des früheren Stadtarchivars Willi Eisenbarth und des amtierenden Stadtarchivars Bernd Geil auf bis zur 26 m hohen Panoramaterrasse. Danach – oder auch davor – lockte das „Bier der Türme“, das „Historienturm Obergärig“ nach original rheinischer Brauart vom Fass, genauso wie von den Vereinsmitgliedern gespendete Kuchen und Nußecken. Dazu vielen Dank an Chrstine Beck, Bernd Geil und Donka Fohr.
Zukünftig werden die historischen Lahnsteiner Stadttürme noch weitere Gesichter und Biere bekommen. Der Historientürme Lahnstein e. V. und die Lahnsteiner Brauerei planen, neben dem Obergärigen auch die Etiketten der vier Weizenbiere sowie des Fest-Exports der Brauerei mit den Türmen auszustatten. Dies könnte nach Abschluß aller Vorarbeiten und dem Aufbrauchen der vorhandenen Etiketten ab Ende 2012 der Fall sein.
Ein Etikett wird auch den Zollturm am Wirtshaus an der Lahn tragen. Es handelt sich dabei nicht um einen Wehrturm, denn Niederlahnstein besaß keine Stadtmauer im eigentlichen Sinne. Das untere massive Bauwerk des turmartigen Gebäudes ist Teil einer Landfeste, die im Jahre 1348 erbaut und 1653 erneuert wurde. Sie diente als Eisbreche. In späteren Jahren diente sie als Zollstation für die Lahnschiffe und wird bis zum heutigen Tag „Rondell“ genannt. Das Rondell liegt zum großen Teil tief im Ufergelände, das bei der Lahnkanalisation aufgeschüttet wurde.
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1741 baute des Velten Syre’s Sohn mit Erlaubnis der Gemeinde auf der verfallenen Eisbreche einen turmartigen Aufbau mit einer Mauer in der Lahn, das heute noch stehende Rondell. Die Lahnsteiner Schiffer pflegten nunmehr oberhalb davon ihre Nachen fest zumachen, so dass eine Karte von 1804 diese Uferstrecke als Schiffshafen bezeichnet. Der Aufbau ist achteckig in Fachwerk errichtet und hatte früher ein achteckiges Glockendach mit einer aus acht Säulchen mit Glockendach versehenen Laterne. 1804 wird das Rondell "Schöffe Leyendeckers Turm" genannt. An den Turm wurde ein zweigeschossiges Fachwerkhaus landeinwärts angebaut.
1906 wurde das achteckige Turmdach mit dem viereckigen Aufsatz erneuert und erhielt die heutige Form.
Der Zollturm ist das niedrigst gelegene Gebäude der Stadt und wird wie das Wirtshaus oft vom Hochwasser umflutet.
1697 erwarb der Gerichtsschöffe Wilhelm Balthasar Kalkofen das Grundstück und errichtete einen stattlichen Fachwerkbau an der Frühmesserstraße (heute Lahnstraße). Dieser Bau wurde nachweislich ab 1837 als Gastwirtschaft genutzt und wird heute als „Historisches Wirtshaus an der Lahn“ bezeichnet. Ob darin Goethe und seine Freunde 1774 gespeist haben, ist wissenschaftlich nicht belegt.
Das „Wirtshaus an der Lahn“ ist bekannt, berühmt und berüchtigt durch das „Lied von der Wirtin an der Lahn“. Die Entstehung des Liedes geht in das 17. Jahrhundert zurück.
„Es steht ein Wirtshaus an der Lahn,
da halten alle Fuhrleut an.
Frau Wirtin sitzt am Ofen,
die Fuhrleut um den Tisch herum,
die Gäste sind besoffen.“
In der Letzten Strophe heißt es:
„Und wer hat das Lied gemacht ?
Zwei Soldaten auf der Wacht
Ein roter und ein weißer.
Und wer das Lied nicht singen mag,
der muss es eben pfeifen.“
"Zwei Soldaten auf der Wacht“- das ist der Beweis! Denn nur in Lahnstein ist dies möglich. Hier steht das Wirtshaus an der Lahn und dabei der kurfürstliche Zollturm. Dort waren die Soldaten auf der Wacht und träumten von der Wirtin.
Kontakt zum Verein:
Dr.-Ing. Markus Fohr, 1. Vorsitzender, Lahnsteiner Brauerei, Sandgasse 1, 56112 Lahnstein, Tel. 02621 / 917431 , eMail : Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tourist Information Lahnstein, eMail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Am Salhofplatz, 56112 Lahnstein, Tel. 02621 / 914 171 oder 172
Mit freundlichen Grüßen aus der „Acht-Türme-Stadt“ Lahnstein
Dr.-Ing. Markus Fohr
- Vorsitzender -
Bildrechte: | Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG |
Quelle: | Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG |
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