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Mit Spannung erwartet, traten sie heute auf die Bühne: Marcus H. Rosenmüller und Thomas Lienenlüke sind das Team für das Salvator-Singspiel am Nockherberg 2013. Seit „Wer früher stirbt, ist länger tot“ 2006 in die Kinos kam, gehört Marcus H. Rosenmüller zu den erfolgreichsten bayerischen Regisseuren und Drehbuchautoren.

Thomas Lienenlüke entwickelte und schrieb als Autor erfolgreicher Kabarettprogamme und ist seit 2011 Headwriter „Der Klugscheisser“. Das besondere Element beim Singspiel ist die Musik. Manch treffsichere Pointe ist, in eine eingängige Melodie gekleidet, leichter „zu schlucken“. Gerd Baumann, erfolgreicher Komponist zahlreicher Filmmusiken und Rosenmüllers musikalischer Wegbegleiter seit „Wer früher stirbt ist länger tot“ vervollständigt den kreativen Stab am Nockherberg.

Salvator-Bier, Fastenpredigt und Singspiel, das ist der Dreiklang auf dem Nockherberg, der nun wieder komplett ist. Paulaner Geschäftsführer Andreas Steinfatt: „Nach der Wiesn ist vor dem Nockherberg, wie versprochen präsentieren wir heute unser neues Team. Mit Marcus H. Rosenmüller und Thomas Lienenlüke haben wir zwei Partner gefunden, die für Erfolg auf der Kabarettbühne und in Film und Fernsehen stehen. Schon bei den ersten Gesprächen hatten wir alle viel Spaß und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Ein Bayer und ein Westfale bringen ein Stück bayerische Tradition in München auf dem Nockherberg auf die Bühne, da darf man gespannt sein“

Politik, Humor und Starkbier auf dem Nockherberg

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„Salve pater patriae! Bibas, princeps optime!“

Dieser Satz („Sei gegrüßt, Vater des Vaterlandes! Trinke, bester Fürst!“) erinnert noch heute an die erste offizielle Fastenbier-Ausschank-Genehmigung von 1751. Damals lud man zum Dank für die Schanklizenz den bayerischen Kurfürsten Karl Theodor ein, das Fastenbier der Paulaner-Mönche zu probieren. Das „Recht des ersten Schluckes“ wurde eine Tradition, die bis heute sorgsam gepflegt wird. Heutzutage ist es der Ministerpräsident, dem der Paulaner-Geschäftsführer die erste Maß Salvator überreicht.

Das Derblecken auf dem Nockherberg

Mit dem Salvator-Anstich wird die uralte bayerische Tradition des „Derbleckens“ gepflegt, eine Tradition mit dörflichen Wurzeln. Früher, als noch jeder jeden kannte und das Wirtshaus Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens war, begrüßte der Wirt oft seine Gäste mit humorvollen Gstanzln. Wer auf diese Weise „naufgschoss’n“ wurde, hatte zum Spott gute Miene zu machen. Wer beleidigt war, setzte sich dem öffentlichen Hohngelächter aus. Die Politiker aus Bayern und Berlin fügen sich in dieses Ritual. Ob Minister, Regierungs- oder Parteichef, Fraktions- oder Oppositionsführer - sie erscheinen zahlreich und selten wagt einer einen Zwischenruf.

Das Derblecken auf dem Nockherberg gibt es seit 1891, als der Volkssänger Jakob Geis zum Starkbier erstmals einer humorvolle Ansprache hielt. Ihm folgten bekannte Sänger und Schauspieler wie der Weiß Ferdl oder Adolf Gondrell. Das politische Derblecken läutete 1954 der beliebte Gstanzl-Sänger Roider Jackl mit den Versen „I fang als Erstes gleich von oben her o / und nimm die bairische Regierung dro, / dera ghörts a mal richtig gsagt / und bei der Ehre packt.“ Seine Nachfolger, darunter „Salvator-Legenden“ wie Emil Vierlinger, Walter Sedlmayer, Erich Hallhuber oder Bruno Jonas haben dies übernommen und fortentwickelt. Seit 2011 hält Kabarettistin Luise Kinseher in der Rolle der Bavaria die Salvatorrede.

Eine wichtige Rolle spielte beim Derblecken immer schon die Musik. Aus den Gstanzln der Anfangszeit hat sich das Singspiel entwickelt, in welchem Schauspieler die Protagonisten der Bundes- und Landespolitik parodieren und im Musicalstil die Schärfe der vorangegangenen Fastenpredigt humorvoll und satirisch abmildern.

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