Radeberger Gruppe trotz Absatzrückgängen weiterhin klar auf Kurs

Frankfurt, 30. Juli 2009. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute meldet, ist der Bierabsatz in Deutschland im ersten Halbjahr um 4,5Prozent auf 49,3 Millionen Hektoliter zurückge­gangen. Es bestätigt mit diesen Zahlen eine frühe Einschätzung der Radeberger Gruppe, Deutschlands größter pri­vater Brau­gruppe: 2009 wird für den deutschen Biermarkt wie erwartet ein außerordent­lich hartes Jahr, das deutliche Spuren im Markt und bei seinen Akteuren hin­terlassen wird. Auch die Radeberger Gruppe spürt die Auswir­kungen des Jahres eins der Finanzkrise: Sie hat sich jedoch strate­gisch auf diese Durststrecke vorbereitet - und bleibt damit auch in überaus schwierigem Marktumfeld klar auf Kurs.


Der Biermarkt präsentierte sich im ersten Halbjahr 2009 mit deutlich gebremstem Schaum: Die Finanzkrise, eine auch daraus resultierende deutliche Zurückhaltung der Verbraucher in Gastronomie und bei privatem Verbrauch und nicht zuletzt ein verreg­neter und kühler Sommer machen sich im Markt klar bemerkbar. Zwar hatte der GfK-Konsumklimaindex zu Beginn der Woche erneut eine positive Verbraucherstimmung be­scheinigt und die Kauflust der Deutschen als ungebrochen bezeichnet. „Allerdings ist die Aussage der Nürnberger Marktforscher sehr differenziert zu betrachten", so Dr. Albert Christmann, Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe. „Eingeschlossen in den Erhebungen sind ALLE Konsumausgaben, also auch Sondereffekte wie die Ab­wrackprämie. Und was auf der einen Seite in ein neues Auto investiert wurde, wird an anderer Stelle - zum Beispiel beim Ausgehen und beim Bier - eingespart."

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Auch die Radeberger Gruppe spürte diese Effekte in den ersten sechs Monaten des Jahres in ihren Absatzzahlen. So schloss sie das erste Halbjahr im direkten Vergleich zum Vorjahr bei Bier mit einem Mengenrückgang von 5,7 Prozent ab. Die leichte Abweichung der Gruppen­performance vom Marktniveau ist dabei der konsequenten strategischen Ausrichtung der Brauerei­gruppe geschuldet: Streng nach ihrem strategischen Leitsatz „Marge vor Menge" hat sie nach dem Neubau der Tucher Brauerei in Nürnberg / Fürth dort beste­hende Volumina an Handelsmarken ganz gezielt abgebaut. „Die Radeberger Gruppe verab­schiedete sich auch 2009 weiter ganz strategiekonform von ihren verbliebenen Han­delsmarken-Mengen: Da denken wir langfristig - und bleiben auch in harten Zeiten ganz konsequent", betont Dr. Albert Christmann, der Sprecher der Geschäftsführung der Ra­deberger Gruppe.

Zusätzlich habe die Unternehmensgruppe überproportional hohe Mengenverluste in dem sich im ersten Halbjahr überaus preisaggressiv präsentierenden Preis-Einstiegs­segment in Kauf genommen: „Die Preisschlachten, die wir im Moment gerade im hart um­kämpften Preiseinstiegs-Segment, aber leider auch immer stärker im Premiumbe­reich sehen, sind wirklich dramatisch - und teilweise fast selbstmörderisch. Dabei kom­men alle Anbieter in diesem Segment unter stärksten Druck - wir natürlich mit unseren preis­lich sehr markennah positionierten Bieren in diesem Segment auch. Wir sind aber nicht bereit, diese kurzsichtigen Verdrängungsrangeleien, die allein über Kampfpreise ge­steuert werden, mitzumachen", unterstreicht Dr. Christmann. So habe die Radeberger Gruppe bei ihren Marken Sternburg und Hansa, die preislich im oberen Drittel der Preis­einstiegsbiere liegen, lieber Mengenrückgänge hingenommen, als in Preisgefechten un­begrenzt mitzubieten.

Die Strategie der Gruppe geht dabei nach Dr. Christmann klar auf: „Wir haben zwar Menge verloren. Allerdings handelt es sich dabei ganz wesentlich um große, margenarme Volumina. Unseren Umsatz konnten wir deswegen mit minus 3,6 Prozent deutlich besser als die Menge entwickeln und nahezu stabilisieren. Dies ist als klarer Hinweis darauf zu verstehen, dass unser Leitsatz ‚Marge vor Menge' auch in Krisen-Zeiten greift. Die reine Mengendiskussion mag dem einen oder anderen Magazin vielleicht spektakulärer für die Öffentlichkeit erscheinen. Wichtig ist aber doch, was an Umsatz dabei herauskommt", so der Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe. „Und das sieht bei uns zwar nicht perfekt, aber doch deutlich besser als bei ersten Einschätzungen der Krise befürchtet, aus."

Diese Performance ist zu großen Teilen auch dem Segment der nationalen Marken zu verdanken. Dr. Christmann zeigte sich mit der Entwicklung von Radeberger Pilsner zu­frieden, das sich deutlich besser als der Markt entwickelt habe: „Unsere Flaggschiff­marke hat sich in einem schwierigen Umfeld auch nach einer unumgänglichen Preisan­passung im vergangenen Jahr und vor allem relativ zum Gesamtmarkt ordentlich entwickelt, es liegt derzeit in punkto Umsatz trotz leichter Mengenverluste sogar auf Vorjahresniveau". Schöfferhofer Weizen wächst nach Angaben des Sprechers der Frankfurter Brauereigruppe auch in diesem ange­spannten Marktumfeld sowohl im Hinblick auf Absatz als auch auf Umsatz weiterhin zweistellig: „Wir gehen davon aus, diese positive Entwicklung auch bis zum Ende des Jahres halten zu können. Dazu tragen unsere beiden in diesem Jahr ge­launchten Inno­vationen, Schöfferhofer Kaktusfeige und Schöfferhofer Eis-Kristall, nicht unerheblich bei", so Dr. Christmann. Beim friesisch-herben Jever stehe die Gruppe nach Überzeu­gung des Brauereichefs noch vor Herausforderungen: „Hier sehe ich noch ganz klar Optimierungspotential für dieses Jahr", zeigt sich Dr. Christmann überzeugt.

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Das Segment der regionalen Marken entwickelte sich im ersten Halbjahr wie erwartet differenziert - spürte aber selbstverständlich die genannten Effekte ebenfalls sehr deut­lich, besonders in der Gastronomie, aber auch im Handel, wo Wettbewerb in Zeiten der Krise auch außerhalb des Preis-Einstiegssegmentes häufig nur noch über Preisgefechte geführt wird. Aber auch hier gebe es nach Einschätzung Dr. Christmanns einige starke Marken, die sich deutlich gegen jeden Trend stemmen - und sich auch in diesen Zeiten recht ordentlich entwickeln. Beispiele sind für den Brauereichef die regionalen Marken Ur-Krostitzer und Freiberger, die sich erfreulich entwickelten. Christmann: „Das Beispiel Ur-Krostitzer zeigt sehr deutlich: Gut gemachte, stimmige Markenführung ermöglichen Wachstum gegen jeden Markttrend. Wir kommen mit unse­rem ‚wahren Helden" aus Krostitz derzeit vernünftig voran, gewinnen Marktanteile und legen prozentual zweistellig zu. Das zeigt: Die Lage im deutschen Biermarkt ist ernst - aber nicht hoff­nungslos. Die Radeberger Gruppe sieht sich auch für ein zweites schwieriges Halbjahr gut gerüstet."

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