Geselligkeit rund um den Griebenherd / Monatssieger kann sich auf Brauereiführung und Verkostung freuen / Am 27. August werden die „Vereinsmeier 2011“ gekürt und erhalten insgesamt 30.000 Euro Preisgeld
Plauen (15.8.2011). „Gunzen 1409“ ist „Verein des Monats Juli“ beim „Sternquell-Vereinsmeier 2011“. Die Heimatfreunde hatten sich in der Kategorie Umwelt/Natur/Brauchtum um die begehrte Auszeichnung beworben und waren im Juli ausgelost worden. Die 31 Mitglieder mühen sich um ein gutes Gemeinschaftsleben der gut 200 Einwohner in ihrem Dorf und sie wollen die Pechsiederei als alte Handwerkskunst wieder aufleben lassen.
Erst zu Beginn des Jahres 2009 gründeten die Gunzener ihren Verein. „Einige Monate vorher war eine Mail mit dem Hinweis auf das anstehende 600-jährige Ortsjubiläum Ausgangspunkt für erste Gespräche, ein ordentliches Fest vorzubereiten“, erinnert sich Vorsitzender Ingo Penzel. Was dann in wenigen Monaten auf die Beine gestellt wurde, ist mehr als beachtlich. Denn der Geburtstag wurde gleich drei Tag lang mir vielen Gästen gefeiert. Christian Passon erarbeitete mit Unterstützung viele Nachbarn eine umfangreiche Festschrift. Und in dieser spielt dann wie in den vergangenen Jahrhunderten die Pechsiederei eine große Rolle, schließlich gibt es in Gunzen gleich drei Griebenherde, wie die steinernen Pfannen zur Pechgewinnung genannt werden. 1938 wurde das letzte Mal aus verharzten Kiefernspänen ein kleiner Meiler auf einer Pechpfanne errichtet, mit Rasen abgedeckt und von oben angezündet. Während der Meiler langsam abbrennt tropft unten das Pech durch das Abflussloch. Verwendet wurde das Pech im Schiffsbau, im Braugewerbe oder gemischt mit Leinöl als Wagenschmiere.
2009 waren es dann die Gunzener, die erstmals wieder eine Pechpfanne in Betrieb setzen. Inzwischen zeigen sie es auf verschiedenen Festen, wie zum Tag des Vogtländers im vergangenen Jahr oder vor ein paar Wochen zum Flößertag in Muldenberg. „Wir sind überrascht, welch großes Interesse die Leute haben“, freut sich Ingo Penzel mit seinen Vereinsmitgliedern.
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Doch die Aktivitäten sind viel umfangreicher. Zwei Tage Sommerfest, mit dem Jagdverein ein Frühlingsfest, Frühjahrsputz auf dem Spielplatz und drum herum werden gemeinsam angegangen. Etliche Jahre hat jeder nur in seinem Haus und auf seinem Grundstück gewerkelt, jetzt wird wieder gemeinsam viel unternommen. Das zeigte sich auch Mitte August, als der Verein alle eingeladen hatte, um allen zu danken, die zum erfolgreichen Sommerfest beigetragen hatte.
Freilich wurde da auch schon über die Vorbereitung der nächsten Silvesterparty gesprochen, zu der die Gunzener wie immer alle Feierlustigen in den Kultursaal und an die Schneebar einladen.
Der Verein „Gunzen 1409“ wurde als „Verein des Monats“ von Sternquell zu einer Brauereibesichtigung mit anschließender Bierverkostung eingeladen. Und er stand natürlich zur Auswahl, um am 27. August während der großen Abschlussveranstaltung zum „Sternquell-Vereinsmeier“ gekürt zu werden. In den fünf Kategorien Kultur, Sport, Umwelt/Natur/Brauchtum, Soziales und Außergewöhnliches werden die drei besten Vereine mit Preisgeldern von bis zu 2.000 Euro ausgezeichnet. Außerdem erhalten die 20 Vereine, die die meisten Sternquell-Vereinsmeier-Kronkorken gesammelt haben, jeweils 500 Euro.
Weitere Informationen unter www.sternquell-vereinsmeier.de
Mitglieder des Vereins "Gunzen 1409" an dem im Dorf aufgestellten historischen Griebenherd, der zum Pechsieden genutzt wurde. Foto: Sternquell / Brand-Aktuell
Quelle: | Sternquell |
Bildrechte: | Sternquell / Brand-Aktuell |
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