Der neue Spielgruppenleiter Andi Mayländer hat das geschafft, was er sich vor dem Cup-Bewerb vorgenommen hatte: Der Wieninger-Pokal erlebte eine deutliche Auffrischung, die sich am finalen Montagabend darin dokumentierte, dass über 300 Fans das Endspiel zwischen Kirchanschöring und Saaldorf sehen wollten.
Bis auf magere zwölf teilnehmende Mannschaften war der Traditionswettbewerb zuletzt geschrumpft, ehe Mayländer mit Amtsantritt als neuer Spielgruppenleiter verlauten ließ, ein Augenmerk auch der „Restaurierung“ des Wieninger-Pokals zu widmen. Ein durchdachter frischer Modus, einige kleinere „Zuckerl“ - und schon waren wieder 24 Teams beim regionalen Vorbereitungs-Cup mit dabei. Bezirksoberglist SV Kirchanschöring wurde dabei im Halbfinale gesetzt und gewann da das Derby gegen den FC Traunstein durch ein spätes Tor knapp mit 1:0. Wesentlich beschwerlicher war da schon der Weg des anderen Finalisten: Kreisligist SV Saaldorf kämpfte sich gegen Bad Reichenhall, Anger und zuletzt im Halbfinale auch gegen Fridolfing jeweils im Elfmeterschießen ins Endspiel - nur gegen Bischofswiesen klappte es im Viertelfinale mit einem 5:2 in der regulären Spielzeit. Und auch am Montagabend roch alles nach einem Elfmeterkrimi. Klar: Das hätte den meisten der über 300 Zuschauer freilich gefallen. Doch in der 81. Minute brach der Favorit den ordentlichen Widerstand des SV Saaldorf, der von seinem neuen Trainer Peter Prechtl top eingestellt war. Denn die Kreisliga-Kicker, die freilich tief standen und das Finale aus einer gesicherten Defensive bestritten, hatten im zweiten Abschnitt durchaus ihre Konterchancen. Alles in allem aber durfte ein verdienter Sieger den Pokal in den Teisendorfer Abendhimmel strecken.
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Denn die Elf von Robert Berg machte schon gleich nach dem Anpfiff des gut leitenden Michael Haunerdinger vom SV Laufen deutlich, wer Herr auf dem Rasen war. Allerdings war der SVK mit seinem Fußball-Latein meist am Sechzehner zu Ende. Michael Obermeier (toller Volley-Pfostenschuss) und zweimal Simon Singhammer (Keeper Galler pariert/Kopfball vorbei) hatten die einzigen Chancen im ersten Durchgang. Im zweiten Abschnitt aber konnte der SV Saaldorf in einem weder guten noch schlechten Finale mehrmals gefällig kontern, wenngleich mit Michael Hafner gerade diesbezüglich eine der dynamischsten Offensivkräfte fehlte. Dennoch hätten Stefan Kern (Außennetz) und Richard Kunz (scheitert allein vor Keeper Dennis Kracker) nach Wiederanpfiff das überraschende 1:0 für den Außenseiter bewerkstelligen können. Dann allerdings war wieder der SVK dran, doch auch die allesamt eingewechselten Bernd Eimannsberger, Christian Jäger und Maxi Strobl scheiterten, wobei sich Anton Galler durchaus auszeichnen konnte. In der 78. Minute sah Saaldorfs Andreas Mayer nach seinem zweiten härteren Foulspiel die Ampelkarte - die Prechtl-Elf wirkte dadurch noch etwas verunsichert und kassierte prompt kurz drauf das 0:1 durch den agilen Michael Obermeier. Der Bezirksoberligist spielte nun freilich seine Cleverness aus und kam noch zu zwei weiteren Treffern: Alexander Köberich verwandelte in der 86. Minute einen Foulelfer und nochmals Michi Obermeier besorgte den 3:0-Endstand. Interessant: Vor 35 Jahren war der SV Kirchanschöring letztmals Wieninger-Pokal-Sieger (seinerzeit war es der erste Wettbewerb seiner Art, dessen Finale erstmals überhaupt wegen schlechten Wetters verschoben werden musste). Die Anschöringer bekamen vom Turniersponsor 500, Finalist SV Saaldorf bekam 300 Euro. Alle 24 teilnehmenden Teams bekamen Getränke-Gutscheine. „Die Wiederbelebung des Wieninger-Pokals ist gelungen, es hat viele spannende Spiele gegeben, die erst im Elfmeterschießen entschieden wurden“, so Andreas Mayländer, der sich besonders freute, dass bei dem hochkarätigen Feld ein Kreisligist den Sprung ins Finale schaffte. Es wird darüber nachgedacht, im nächsten Jahr wieder ein Spiel um Platz 3 anzubieten.
Quelle: |
Privatbrauerei M. C. Wieninger |
Bildrechte: |
Privatbrauerei M. C. Wieninger, Butzhammer |
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