2:0 nach Verlängerung in Polch - SV Roßbach/Verscheid bot dem Regionalligisten einen tollen Kampf. Die Kulisse war eines Endspiels würdig: 2400 Zuschauer sahen am 10. Juni in Polch das Finale um den Bitburger Rheinlandpokal, in dem sich Titelverteidiger Eintracht Trier durch ein 2:0 (0:0, 0:0) nach Verlängerung über SV Rossbach/Verscheid den Titel 2009 sicherte und damit erneut für die Teilnahme an der ersten Pokal-Hauptrunde des Deutschen Fußball-Bundes qualifizierte.
Exakt 108 Minuten benötigte der Favorit und Regionalligist aus der Moselmetropole, um die Oberligisten aus dem Wiedtal in die Knie zu zwingen. Als dann jedoch Gustav Schulz eine herrliche Kombination mit dem Führungstreffer abschloss, fielen den Trierern gleich Zentner vom Herzen. Riesengroß war der Jubel auf dem Platz, auf der Bank und beim Eintracht-Anhang. In der 115. Minute traf dann Schulz erneut und sorgte mit dem 2:0 für die Entscheidung.
Beide Mannschaften lieferten ihren Fans ein faires Spiel mit durchaus spannenden Phasen. Nicht der Regionalligist aus Trier bestimmte im ersten Spielabschnitt das Geschehen auf dem Rasen. Der Oberligist aus dem Wiedtal war es, der sich die die besseren Chancen erspielte. Gleich mehrfach hatte Eintracht-Torwart Assen Alexov Gelegenheit sich auszuzeichnen. In der 32. Minute stand allerdings dem Trierer Schlussmann das Glück zur Seite, als Masaki Miura für seinen SV Roßbach nur den Pfosten traf.
Auch in der zweiten Hälfte war das Spiel ausgeglichen. Zwar stürmte zunächst die Eintracht auf das Tor der Roßbacher, doch es fiel kein Tor. In der 78. Minute musste dann Triers Torwart Alexov erneut sein ganzes Können aufbieten, um bei einem 14-Meter-Schuss von Roßbachs Adnan Behlulovic seine Mannschaft in die Verlängerung zu retten.
Hier zeigte dann die Eintracht, wer Herr im Polcher Stadion sein wollte. Man merkte der Mannschaft an, dass sie bis vor Wochenfrist noch im Meisterschaftsspielbetrieb gestanden hatte, während bei den Roßbachern doch drei Wochen nach Saisonende Defizite in spielerischer und in kräftemäßiger Hinsicht deutlich wurden. Die Eintracht bestimmte das Geschehen nun nach Belieben und verdiente sich den Sieg.
Das Fazit aller Beteiligten bei der anschließenden Siegerehrung (im strömenden Regen) und der abschließenden Pressekonferenz war trotz des durchwachsenen Wetters positiv. Walter Desch, Präsident des Fußballverbandes dankte den Schiedsrichtern: "Sie haben die Partie souverän über die Zeit gebracht. Und das bei recht schwierigen äußeren Bedingungen."
Auch für den Spielausschussvorsitzenden Herbert Kommer bestätigten die 2400 Zuschauer und die gezeigten Leistungen die Richtigkeit des FVR-Konzepts. Kommer bedankte sich bei seinen Helfern auch von der Geschäftstelle des FVR: "Das war wieder einmal Teamarbeit. Ohne die ist ein solches Event nicht zu machen." Zufrieden war auch Henner Höper, Marketing Direktor Bitburger der Bitburger Braugruppe, der den Bitburger Rheinlandpokal - und insbesondere das Finalspiel - "einen wichtigen Brückenschlag zwischen dem Breiten- und dem Spitzensport" nannte.
Zum "Bitburger Man of the match" kürten die anwesenden Sportjournalisten den doppelten Torschützen Gustav Schulz. Er erhielt aus den Händen von Michael Stumpf (Verkaufsdirektor West Bitburger) und Henner Höper einen Sachpreis, eine "sportlich" gefüllte Bitburger Reisetasche samt Urkunde.
Stolz auf seine "Jungs" war Roßbachs Trainer Stefan Krämer: "Wir waren über weite Strecken ebenbürtig und hatten zu Beginn des Spiels sogar die besseren Chancen. Zum Schluss der Partie hat sich dann der Unterschied zwischen uns als "Feierabend-Profis" der Oberliga und den Regionalligisten gezeigt. Die trainieren nun doch etwas öfter." Die Physis war dann auch das entscheidende Element für Triers Trainer Mario Basler: "Ausschlaggeben für den Erfolg in der über weite Strecken ausgeglichenen Partie war, dass wir am Schluss das höhere Tempo gehen konnten. Wir haben uns gegen den unterklassigen Gegner sehr schwer getan. Ich habe das erwartet und bin froh, dass wir uns letztlich doch noch durchgesetzt haben."
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