JazzWerk #10 holt internationale Stars von Geri Allan bis Jean-Paul Bourelly

GREIZ. – Es mussten 790 Jahre vergehen, bis Greiz sein eignes Internationales Jazz-Festival erhielt. In diesem Jahr feiern das Greizer JazzWerk und die Stadt Greiz ihre Jubiläen: Das JazzWerk wird 10, die Stadt Greiz 800. Kein Wunder also, dass die Manufaktur des guten Klangs vom 7. bis 17. Mai mit Außergewöhnlichen aufwartet. Zu Gast sind unter anderem international gefeierte Jazz-Musiker, wie die US-Pianistin Geri Allan, die aufstrebende US-Band TYFT oder der legitime Nachfolger von Jimi Hendrix, der US-Rockjazz-Gitarrist Jean-Paul Bourelly. Eröffnet wird das JazzWerk mit großer Besetzung: die Vogtland Philharmonie Greiz-Reichenbach musiziert mit dem Maria-Baptist-Trio.


www.koestritzer.de„jazz meets classic“ ist der klassische Auftakt des Festivals, den am Donnerstag, 7. Mai, in der Greizer Stadtkirche St. Marien die Vogtland Philharmonie unter Leitung ihres Chefdirigenten Jiri Malat gemeinsam mit dem Maria-Baptist-Trio übernimmt. Mit Maurice Ravel beginnt das Orchester und leitet über zum jazzigen Teil und damit zum Maria-Baptist-Trio. Mit Leichtigkeit und Selbstverständnis verbindet die Pianistin und Komponistin Jazz und Klassik, was nicht zuletzt in ihrer Komposition „Night Scenes for Jazztrio and Orchestra“ zu hören ist.

Einen weiteren absoluten Höhepunkt des diesjährigen Festivals liefert die Geri Allen Group am Donnerstag, 14. Mai, im Haus Friedensbrücke in Greiz. Die US-Pianistin gehört zu den gefeierten Weltstars des Jazz. Wie nur wenige führt sie Tradition und Avantgarde zusammen und fasziniert sowohl mit freier Improvisation als auch mit ihrem rhythmischen Spiel. Mit Darryl Hall am Bass, Kassa Overall an den Drums entzündet sie ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse. Doch es geht noch mehr, als special guest dieses Konzerts ist der Stepptänzer Maurice Chestnut mit auf der Bühne, dessen Füße zum Instrument werden und die Musik des Trios um eine außergewöhnliche Klangdimension erweitern.

Eigens für das Greizer JazzWerk hat der US-Saxophonist Mack Goldsbury seine International Jazz Connection zusammengestellt. Der in der Jazz-Tradition blasende Musiker holte sich hochkarätige Musiker an seine Seite, so den polnischen Trompeter Piotr Wojtasik, einen der angesagtesten Trompeter seines Landes, den New Yorker Pianisten Reggie Moore sowie die beiden deutschen Jazz-Musiker Stefan Weeke am Bass und Ernste Bier am Schlagwerk. In dieser Formation steht die Band für Modern Jazz, dem es weder an Gefühl noch an musikalischen Ausbrüchen mangelt. Zweite Band am Freitag, 15 Mai, ist die US-Gruppe TYFT. Das New Yorker Trio mit Hilmar Jensson an der E-Gitarre, Andrew D’Angelo, Saxophone, und Jim Black am Schlagzeug fesselt Publikum und Kritik gleichermaßen mit ihren rocklastigen Sound, der dennoch soweit gefasst ist, dass reichlich Platz für Jazz und Improvisation bleibt, ausgefeilte Soli und prickelnde Melodien inbegriffen.

Der Anfang am Samstag, 16. Mai, gehört dem (schon gestandenen) Jazz-Nachwuchs. Change Request nennt sich das Leipziger Quartett, das die jüngsten Musiker des JazzWerks #10 vereint. Vorwiegend Eigenkompositionen präsentiert die Band, in denen Kompositorisches und Improvisiertes sich einander nicht ausschließen. Kurzum: Antonio Lucaciu am Altsaxophon, Sascha Stiehler am Piano, Matze Eichhorn am Bass und Jan Roth an den Drums kreieren mit ihrem packenden Spiel eine lebendige und spannende Musik. Mit Jean-Paul Bourelly betritt danach ein Gitarrist die Bühne, den zu hören für jeden Jimi-Hendrix-Fan ein definitives Muss ist. Bourelly springt bewusst wie unerschrocken zwischen Rock, Jazz, Funk und Soul und bedient seine E-Gitarre, dass jedem Zuhörer der Atem stockt. Bourelly kann auf gemeinsame Arbeit unter anderem mit Elvin Jones, Miles Davis bis hin zu Robin Tower oder Rod Stewart verweisen. In Greiz stehen ihm rhythmisch zur Seite Jonas B. Hammond am Bass und Marlon Browden am Schlagzeug.

Traditionell ist der Sonntag den beiden Werkstattbands des JazzWerks vorbehalten. Daran ändert sich auch zum Jubiläum nichts. Mit experimenteller Musik und übergreifenden Kunstformen beschäftigte sich das JazzWerk Orchester unter Leitung des Greizer Multiinstrumentalisten Ulrich Blumenstein in den zurückliegenden Probenwochen. Verschiedene Stilrichtungen vom Jazz über Rock bis Hiphop führen die Amateurmusiker in ihrem Projekt zusammen und räumen dabei selbst der Literatur einen Platz ein. Für die Rhythmusexplosionen zeichnet im Anschluss das Percussion Project verantwortlich. Unter Leitung des Erfurter Musikers Andi Schulze lassen es die Trommler krachen und nutzen als Instrumente durchaus auch Mülleimer, Plastiktüten und andere Haushaltgegenstände. Übrigens, die Tagesausklänge am Freitag und Samstag übernimmt The Intergalactic Jazz Orchestra.

Infos: www.theateherbst.de oder 03661/ 671050

Das Greizer JazzWerk #10 wird unterstützt vom Land Thüringen, dem Landkreis Greiz, der Stadt Greiz sowie durch die Köstritzer Schwarzbierbrauerei und die Werbeagentur Riegg & Stark.


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