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Positives Konzern-Ergebnis in Höhe von 2,0 Millionen Euro
• Getränkeabsatz steigt um 3,2 Prozent
• Konzern-Umsatz erhöht sich um 1,4 Prozent
• Dividendenzahlung entfällt in 2012 aufgrund noch bestehenden Bilanzverlustes

Demografischer Wandel, veränderte Trinkgewohnheiten, ein anhaltender Preis- und Aktionswettbewerbsdruck sowie ein schwaches Gastronomie-Geschäft prägten im Geschäftsjahr 2011 den deutschen Biermarkt. Die Kulmbacher Gruppe trotzte diesem Marktumfeld und schloss das vergangene Geschäftsjahr aufgrund ihres strategischen Portfolio-Managements, eines konsequenten Kostenmanagements und weiterer Verbesserung der Prozesse in vielen Unternehmensbereichen mit einem positiven Konzernergebnis in Höhe von 2,0 Millionen Euro (Vorjahr: 0,7 Millionen Euro) ab.

Beim Getränkeabsatz verzeichnete die Kulmbacher Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr eine Steigerung von 3,2 Prozent auf 3,3 Millionen Hektoliter (Vorjahr: 3,2 Millionen Hektoliter). Im Vergleich zum nordbayerischen Biermarkt mit einem Wachstum in Höhe von 2,7 Prozent entwickelten sich die Marken der Kulmbacher Brauerei mit einer Absatz-Steigerung um 5,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser. Der Bier-Gesamt-Absatz der Kulmbacher Gruppe stieg um 4,9 Prozent auf 2,36 Millionen Hektoliter. Der AfG-Gesamtabsatz unserer Marke Bad Brambacher erreichte mit 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs. Die Konzernumsatzerlöse erhöhten sich aufgrund des Absatzmengenwachstums um 1,4 Prozent auf 211,8 Millionen Euro (Vorjahr: 208,8 Millionen Euro).

„Wir hatten uns für 2011 hohe Ziele gesetzt. Dazu zählten neben einem konsequenten Kostenmanagement insbesondere der Abbau von Finanzverbindlichkeiten und die Verbesserung der internen Prozesse in vielen Bereichen der Kulmbacher Gruppe. Markt- und Vertriebsseitig standen zudem die konsequente Stärkung und der Ausbau eines ausgewählten Produkt-Portfolios im Blickpunkt“, erklärte Hans P. van Zon, Sprecher des Vorstands der Kulmbacher Brauerei AG, anlässlich der 115. Hauptversammlung.

Mit Blick auf das positive Konzernergebnis 2011 stellte van Zon fest, dass „sich die Kulmbacher Gruppe mit ihren Marken im geschilderten Marktumfeld sehr gut entwickelt hat.“ Laut van Zon trugen neben einem erfolgreichen Ausbau des Produktportfolios ein regional ausgerichtetes Veranstaltungsgeschäft und Engagements im Sportsponsoring, wie zum Beispiel durch die Marke Kulmbacher beim 1. FC Nürnberg, oder auch eine überregionale Mediapräsenz der Marke Mönchshof zu einer weiteren Zunahme des überregionalen Bekanntheitsgrades der Kulmbacher Marken bei.

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Die einzelnen Marken der Kulmbacher Gruppe zeigen folgende Entwicklung:
KULMBACHER konnte in Nordbayern seine Marktführerschaft mit Edelherb im Segment der Pils-Biere im Vergleich zum Wettbewerb deutlich ausbauen und ist im nordbayerischen Pilsmarkt mit einem Marktanteil von 10,4 Prozent Marktführer. 165 Jahre Brautradition waren 2011 in der „heimlichen Hauptstadt des Bieres“ Anlass, zeitgleich mit dem Kulmbacher-Marken-Relaunch die nostalgisch anmutende Steinieflasche im neuen 20er-Mehrweg-Kasten auf den Markt zu bringen.
MÖNCHSHOF baute als Spezialitätenmarke durch ein deutliches Absatzwachstum seine Position als nationaler Marktführer im Segment der Bügelflaschen-Biere auf 16,5 Prozent Marktanteil weiter aus. Mit der neuen Spezialität „Bayerisch Hell“ sprach Mönchshof in allen Regionen die Liebhaber milder Biere mit großem Erfolg an.
KAPUZINER konnte seinen Marktanteil in Nordbayern im letzten Jahr um zehn Prozent auf 11,8 Prozent ausbauen und ist damit Marktführer bei Weizenbieren in Nordbayern. In der Metropolregion Nürnberg/Mittelfranken wuchs die Marke sogar um 32 Prozent auf 6,2 Prozent Marktanteil und in Oberfranken um zehn Prozent auf einen Marktanteil in Höhe von 23,7 Prozent.
Neben dem traditionellen Hefeweißbier war das kalorienarme „Kapuziner Alkoholfrei“ mit dem Zusatznutzen „Nur 85 Kalorien pro Flasche“ ein Wachstumstreiber, der seinen Absatz in Nordbayern auf 9,6 Prozent verdoppeln und in Oberfranken um 84 Prozent auf einen Marktanteil in Höhe von 20,1 Prozent erhöhen konnte.
EKU entwickelte sich über Vorjahr, was im Wesentlichen auf ein stark gewachsenes Auslandsgeschäft zurückzuführen ist.
SCHERDEL weist im nordostoberfränkischen Kernabsatzgebiet eine Entwicklung im Branchentrend auf und konnte auch mit Hilfe des „Hofer Schlappenbiers“, das erstmals Scherdel zum Schlappentag braute, seine starke lokale Position weiter festigen.
Die Kernmarken der Würzburger Hofbräu Gruppe WÜRZBURGER HOFBRÄU und KEILER haben ihre Position in Unterfranken stärken können. Würzburger Pils entwickelte sich dabei besser als der Markt und gewann erstmals seit Jahren wieder Marktanteile hinzu. Die Marke Keiler erfreute sich auch 2011 zunehmender Beliebtheit und erzielte zweistellige Zuwachsraten.

Auf dem ostdeutschen Biermarkt sind unsere sächsischen Marken Sternquell und Braustolz unverändert einem äußerst intensiven Preis- und Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. Endverbraucher decken hier ihren Getränkekonsum überwiegend in Aktionszeiträumen auf Niedrigpreisniveau, oft mit weniger als acht Euro pro Kasten für das 20 mal 0,5-Liter-Gebinde. Dennoch verteidigten unsere Marken Sternquell und Braustolz ihre Marktposition als Marktführer im Kernabsatzgebiet.
STERNQUELL konnte den Vorjahresabsatz nicht ganz erreichen, ihre Marktanteile in der Heimatregion aber durch proaktive Auftritte in der Gastronomie stabil halten und mittels weiterer Aktivitäten ihre regionale Verbundenheit vertiefen. Damit trotzte Sternquell der nach wie vor zunehmenden aggressiven Preis- und Aktionspolitik insbesondere der ostdeutschen Fernsehbiere.
BRAUSTOLZ konnte vor dem Hintergrund niedrigster Aktionspreise der Wettbewerber und aufgrund des Preisdumpings national beworbener Marken seine Vorjahresmengen nicht halten. Aufgrund ihrer guten Präsenz in der Gastronomie konnte die Marke Braustolz sich jedoch im Heimatmarkt Chemnitz als Marktführer behaupten.

Der Markt der deutschen Brunnenbetriebe wird weiterhin vom Discount beherrscht. Der Preis dominiert das Markenbewusstsein und Einkaufsverhalten der Verbraucher.
Die Absatzmengen im Segment der alkoholfreien Getränke der Kulmbacher Gruppe, die im Wesentlichen von der Hochpreismarke Bad Brambacher getragen werden, einschließlich der Handelsgetränke erreichten trotz des äußerst preisaggressiven Wettbewerbsumfelds wie im Vorjahr knapp eine Million Hektoliter .
BAD BRAMBACHER festigte somit seine starke Marktposition im sächsischen Vogtland und in Nordbayern. Dazu trugen das äußerst erfolgreiche 0,5-Liter PET-Gebinde und die Produktneueinführungen „Vita Mineral Tropic“ und „Vita Mineral Holunder“ wesentlich bei. Bad Brambacher ist mit den Produkten „Wasser mit Zusätzen“ nationaler und regionaler Marktführer im Segment der handlich-leichten 0,5-Liter PET-Flaschen.

Wichtige Unternehmenskennzahlen
Die Umsatzerlöse der Kulmbacher Gruppe lagen 2011 mit 211,8 Millionen Euro um 1,4 Prozent über dem Vorjahreswert von 208,8 Millionen Euro. Der Exportanteil wuchs im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 5,7 Prozent.
Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Ertragsteuern (EBITDA) ist gegenüber dem Vorjahr von 22,9 Millionen Euro um vier Millionen Euro auf 26,9 Millionen Euro gestiegen. Hier wirken sich die Umsatzzuwächse und Kosteneinsparungen aus.
Das operative Ergebnis (EBIT) in Höhe von vier Millionen lag im Wesentlichen wegen der höheren Umsatzerlöse über dem EBIT des Vorjahres in Höhe von 3,6 Millionen Euro. Das für die Unternehmensleitung entscheidende, um Sondereffekte bereinigte EBIT übertraf den Vorjahreswert bei weitem.
Der Free Cashflow übertraf mit 13,8 Millionen Euro wiederum den Vorjahreswert von 12,1 Millionen Euro, so dass die Finanzverbindlichkeiten der Kulmbacher Gruppe nochmals deutlich reduziert werden konnten.

Jahresüberschuss der Kulmbacher Brauerei AG
Der nach handelsrechtlichen Vorschriften ermittelte Jahresüberschuss bei der Kulmbacher Brauerei AG in Höhe von 512.000 Euro wird mit dem Bilanzverlust aus dem Vorjahr verrechnet und in Höhe von zwei Millionen Euro auf neue Rechnung vorgetragen. Aufgrund des bestehenden Bilanzverlustes kann auch für das Geschäftsjahr 2011 keine Dividendenzahlung erfolgen.

Vermögens- und Kapitalstruktur
Die Bilanzsumme der Kulmbacher Gruppe hat sich gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Millionen Euro auf 159 Millionen Euro verringert. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich aufgrund geringerer Aktiva und Schulden von 29,9 Prozent auf 33,1 Prozent.
Investitionen
Im vergangenen Geschäftsjahr investierte die Kulmbacher Gruppe 14,1 Millionen Euro in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen und damit deutlich mehr als im Vorjahr mit 8,9 Millionen Euro. Sie flossen in technische Anlagen und Maschinen vorwiegend für die Standorte Kulmbacher und Würzburg sowie in Mehrweggebinde für die Marken Kulmbacher, Mönchshof und Kapuziner.

Mitarbeiter
Zum Bilanzstichtag 31.12.2011 beschäftigte die Kulmbacher Gruppe 894 Mitarbeiter (Vorjahr: 920 Mitarbeiter), davon 53 Auszubildende (Vorjahr: 62). Der Rückgang resultiert vor allem aus Maßnahmen zur Standardisierung von Prozessabläufen, die im Wesentlichen durch auslaufende Arbeitsverträge, den Eintritt in die Freistellungsphase der Altersteilzeitregelung oder das Erreichen des Rentenalters von Mitarbeitern umgesetzt wurden.

Ausblick
Für 2012 rechnen die Wirtschafts-Experten trotz der anhaltenden internationalen Finanz- und Schuldenkrise nicht mit einer Rezession in Deutschland.
Aufgrund des demografischen Wandels insbesondere in Teilen der Kernabsatzgebiete der Kulmbacher Gruppe wird die rückläufige Absatzmengensituation in der Braubranche jedoch weiter anhalten. Preiserhöhungen im Handel werden sich insbesondere für Pilsbiere aufgrund des Preisdrucks und der Aktionsintensität im Segment Handel auch 2012 schwer durchsetzen lassen.
„Trotz dieser Marktgegebenheiten sehen wir gute Chancen für unsere Strategie der Herstellung und des Verkaufs regionaler Spezialitäten mit dem Fokus auf den sich ändernden Verbraucherbedürfnissen“, zeigt van Zon den Weg der Kulmbacher Gruppe für 2012 auf. Und er fährt fort: „Wir werden unsere starken Marken weiter durch ein ausgefeiltes Marketing- und Vertriebskonzept unterstützen und fördern, um den Markt mit Hilfe neuer Impulse mitzugestalten und unsere Kernabsatzgebiete sukzessive zu erweitern.“ Haupt-Zielsetzung sei und bleibe der Ausbau des Markenportfolios basierend auf höchstem Qualitätsniveau, einem ausgeprägten Regionalbezug und hoher Wertigkeit. „Wir werden mit neuen Produktspezialitäten wie dem neuen „Mönchshof Natur Radler“ und dem „Kapuziner Kellerweizen“ im neuen Kasten sowie der neuen „Sternquell Bierbrause Zitro“ den Kundenansprüchen begegnen und dadurch zusätzliche Marktanteile in einem schrumpfenden Getränkemarkt gewinnen“, erklärt van Zon.
Die Distribution des Kulmbacher Gruppen-Sortiments werde – auch in der Zusammenarbeit mit den anderen Brauerei-Gruppen der Brau Holding International – weiter ausgebaut, um weitere ertragsstarke Absatzmengenzuwächse zu erreichen, so der Sprecher des Vorstands weiter.
Bad Brambacher werde sich trotz der widrigen Marktkonstellation im höheren Preissegment auch zukünftig auf das beliebte 20 mal 0,5-Liter-Gebinde konzentrieren, sein Sortiment um neue Geschmacksvarianten erweitern wie jetzt in diesem Frühjahr mit „Bad Brambacher Vita-Mineral Apfel-Zitrone“ und auch weiterhin als Nischenanbieter qualitativ hochwertige Markenprodukte anbieten.

Die Kulmbacher Gruppe werde sich dabei aufgrund der gegebenen Situation in der deutschen Getränkebranche auf die laufende Prozessoptimierung in allen Unternehmensbereichen konzentrieren, um die Fixkosten zu senken und künftige Kostensteigerungen insbesondere bei Rohstoffen, Energie und Personal kompensieren zu können. „Durch die kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung der Verfahrensabläufe durch unsere Mitarbeiter an allen Standorten unserer Getränkegruppe erreichen wir so eindeutig Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz“, sagt van Zon.
Für die Jahre 2012 und 2013 erwartet die Kulmbacher Gruppe gemäß van Zon zwar ein verhaltenes Umsatzwachstum, dennoch geht er von einer Ergebnisverbesserung im Segment „Bier“ aus. Für die Geschäftsfelder „Alkoholfreie Getränke“ und „Handel“ rechnet er in den kommenden beiden Jahren mit einer stabilen Umsatz- und Ergebnisentwicklung.
Auch die positive EBIT-Entwicklung der Kulmbacher Gruppe werde man 2012 weiter fortsetzen, ohne dabei erforderliche Investitionen zu unterlassen, ebenso wie eine nachhaltige Verbesserung des Eigenkapitals.

Die Kulmbacher Gruppe auf einen Blick:
                                2011 2010
Gesamtabsatz (THL): 3.346 3.242
Bier Gesamtabsatz (THL): 2.36 2.25
AfG Gesamtabsatz (THL): 989 994
Konzernumsatz (Mio. € ): 211,8 208,8
Konzernergebnis (Mio. €): 2,0 0,7
Mitarbeiter (Stichtag 31.12.): 894 920
Investitionen (Mio. €): 14,1 8,9
Ergebnis je Aktie (€): 0,59 0,19

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