Zur Einstimmung trafen die etwa 25 Teilnehmer auf Bierspezialitäten aus der Heimat. Willinger Bockbier aus www.willinger-brauhaus.de ist ein bernsteinfarbenes Starkbier mit 16,5 % Stammwürze und 6,9 Vol.-% Alkohol. Einen besonderen Bezug nach Lahnstein hat es durch Braumeister Bernd Heinz. Dieser ist gebürtiger Oberlahnsteiner. Seine Eltern betrieben eine Gaststätte in der Schulstraße schräg gegenüber der Lahnsteiner Brauerei. Bernd Heinz absolvierte in der Lahnsteiner Brauerei eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer und arbeitete dort auch noch einige Jahre als Brauer. 1989 verließ er das Unternehmen und setzte seine Ausbildung zum Braumeister fort. Vor kurzem hörte Bernd Heinz von den Lahnsteiner Bierseminaren und stellte eine Kostprobe seines Bockbieres zur Verfügung. Schon von der Farbe her passt dieses gut in die Adventszeit. Die Nase fängt dann auch entsprechend süße und malzige Noten auf, die sich im Trunk fortsetzen. Eine sanfte Perlage lässt den Willinger Bock cremig und füllig auf der Zunge liegen. Trotz dieses Körpers verfügt er über einen schlanken Abtrunk.
Stammgäste der Lahnsteiner Bierseminare kennen bereits das „Wiesenzwickel“, ein naturtrübes Pils mit einer Extraportion Aromahopfen, das seinen Namen dem Duft nach einer frisch gemähten Frühlingswiese verdankt. Diese Bierspezialität interpretierte Braumeister Henrik Rohmann nun aus Neue in Form des „Wiesenweizen“. Eine fulminante Trübung empfängt das Auge. Die exotischen und kräutrigen Momente des Aromahopfens bilden eine interessante Kombination zur Hopfenbittere und zu den fruchtigen Aromen des Weizenbieres.
Eine Extraportion Hopfen enthält auch der Hopfentee. Hopfen ist seit dem Altertum aufgrund seiner antiseptischen und seiner beruhigenden Wirkung bekannt. Eine Erkenntnis, der sich die Moderne wohl bewusst ist, denn der Hopfen errang 2007 den Titel „Heilpflanze des Jahres“. Mehr zum Hopfen bald in einem eigenen Kapitel des neuen Buches „Noch besser leben mit Bier“, das wahrscheinlich im März 2012 erscheint. Schon beim Öffnen des Hopfentee Beutels trifft die Nase auf einen Duft, als stände man in einem Hopfengarten. Beim Brühen des Tees entweichen weitere Aromen. Nach etwa zehn Minuten sollte man den Tee abseihen. Hopfentee ist genauso beruhigend wie auch bitter, weshalb er gesüsst genossen werden sollte.
Eine freudige Überraschung bescherte Seminarteilnehmer Torsten White aus Filsen dem Abend. Er brachte eine Probe „St. Louis Kriek Lambic“ aus der Brauerei van Honsebrouck in Ingelmunster, Belgien, mit. Bei diesem spontan vergorenen Bier erfolgt die Nachgärung unter Zugabe von Kirschen, deren rote Farbe das Auge des Betrachters sofort einfängt. Entsprechend säuerlich und fruchtig entfalten sich Duft und Geschmack.
{module [72]}
Italien genießt in vielfältiger Weise Ansehen. Es ist berühmt für seine Weine, seinen Sommer, seine Fußballer, für schillernde Figuren seiner Politik – doch nicht unbedingt für sein Bier. Dies ändert sich gerade. Wie viele Nationen auf der ganzen Welt ist Italien auch die neue Heimat einer großen Zahl unglaublich kreativer kleiner Brauereien.
Zu diesen Brauereien gehört auch die „Birra Baladin“ in Piozzo im Piemont, im Nordwesten Italiens etwa in der Mitte zwischen Turin, Genua und Nizza gelegen. Inhaber und Braumeister Teo Musso gründete die Brauerei 1995 und erwarb sich schnell einen Ruf als virtuoser Bierkünstler und Gestalter. Drei Biere von Musso standen zur Verkostung:
Nora ist gebraut aus Weizen- und Gerstenmalz, der altägyptischen Weizensorte Kamut, Hopfen und einer speziellen Kräutermischung. Namenspatin ist Teo Mussos Frau Nora, die nordafrikanische Wurzeln hat. Ihr Bier duftet nach Hefe, flüssigem Honig und Früchten, es schmeckt rund und vielstimmig nach Koriander, Nelken und Bourbonvanille.
Carakteristisch für Mielika ist die Zugabe von Wald- und Heidehonig zur Flaschengärung, die das Starkbier auf 9,0 Vol.-% Alkohol vergärt. Das bernsteinfarbene Bier entfesselt ein Bukett aus Quitte, Orange, Ingwer, Safran und Nelke. Geschmacklich gesellen sich der Honig, Hefe und eine sanfte Bittere mit imposanter Länge hinzu.
Das Geheimnis von Teo Mussos stärkstem Bier Elixir mit 10,0 Vol.-% Alkohol verrät der Kollege nicht, doch es hängt sicher mit der Hefe zusammen, die originär zur Produktion von Islay Whisky dient. Dem Duft nach hellen Beerenfrüchten, Honig und orientalischen Gewürzen folgen muskulöse Geschmacksnoten von Caramel und Milchschokolade.
Drei Starkbiere aus der Birra Baladin, Piozzo, Piemont, Italien
Die nächsten Bierseminare finden am 2012 am 12.1., 9.2., 1.3., 12.4., 3.5. und 14.6 statt. Die Themen sind wie immer das am besten gehütete Geheimnis des Lahnsteiner Brauerei. Überraschung garantiert – Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Neuer Bierspezialitätenshop eröffnet
Die letzten Bierseminare hallen mittlerweile länger nach in Lahnstein. Solange Vorrat reicht stehen die verkosteten Bierspezialitäten nun auch im neu gestalteten und erweiterten Brauereimarkt zum Verkauf. Auf diesem Weg können nun alle, die ein Seminar verpasst haben, dies zumindest geschmacklich nachholen. Die Lahnsteiner Bierkreationen und Delikatessen sowie Romane und viel Interessantes rund ums Bier ergänzen das Sortiment. Besuchern stehen innerhalb der Öffnungszeiten Montag bis Freitag 7 – 18 Uhr und Samstag 8:00 – 12:30 Uhr auch das Brauereimuseum sowie eine Ausstellung des Malers Peter Strunk aus Boppard mit Gemälden historischer Bauwerke aus der Region zur Verfügung.
http://www.lahnsteiner-brauerei.de
http://www.lahnsteiner-delikatessen.de
Bildrechte: | Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG |
Quelle: | Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG |
{module [73]}