www.lahnsteiner-brauerei.de

Eine Expedition ins Bierreich stellt das Lahnsteiner Bierseminar jeden Monat aufs Neue dar. Im März 2013 führte diese zunächst ins Reich des Aromahopfens. Um die charakteristische Hopfenbittere des Lahnsteiner Pils zu betonen enthält es traditionell ausschließlich nur Bitterhopfen. Doch die Bierwelt ändert sich und mit ihr die Anforderungen des Marktes. So verkosteten die Teilnehmer eine Charge Lahnsteiner Pils nach traditionellem Rezept und eine weitere, die neben Bitterhopfen auch eine wohl dosierte Gabe von Aromahopfen erhielt. Vor allem im Duft erkannten alle die frische, leicht kräutrige Note des Aromahopfens.

Auch Mario Hanel und Timm Schnigula, Gründer der noch relativ jungen Münchner Brauerei „Crewalewerkstatt“ gehören zu den „Hopheads“, zu deutsch „Hopfenköpfe“. Mit „Crew Pale Ale“ und „Crew IPA“ beweisen sie dieses gleich doppelt. Beide Biere sind obergärig und zeichnen sich durch intensive Bittere von 40 und 58 IBU (International Bitter Units) sowie durch „Unmengen von exotischen Hopfensorten“ mit genauso exotischen Namen wie Herkules, Nelson Sauvin, Chinook, Citra, Cascade oder Simcoe aus. Das Resultat ist ein so vielfältiges Aroma mit Noten von Citrus und Südfrucht, dass man einen ganzen Abend lang nur durch Schnüffeln glücklich werden könnte. Mehr dazu unter www.crewale.de

Im Anschluß ging es mit der Veranstaltung erkennbar bergab – dies zur Besichtigung des Bierkellers in den Keller der Lahnsteiner Brauerei, der im historischen Stadtgraben der Lahnsteiner Stadtbefestigung liegt und bis zu 12 m tief ist. Dort befinden sich die Jahrgänge der Starkbiere Schnee Bock und Martinator der Lahnsteiner Brauerei sowie eine Sammlung internationaler Starkbierspezialitäten aus Deutschland, Österreich, Italien, Belgien, England und den USA.

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Der Bierkeller besteht seit Ende 2010, so dass nun die ältesten Jahrgänge zweieinhalb Jahre alt sind. Diese Reifung macht sich in Geschmack und Duft der beiden Bockbiere deutlich bemerkbar. Hopfenbittere und Hopfenaroma sind gänzlich verschwunden. Eine leicht alkoholische Schärfe mit einem Hauch von Sherry und Portwein hat sich bereits im Duft eingestellt und setzt sich bis in den Nachtrunk durch. Malzige Aromen treten in den Vordergrund. Beim hellen Doppelbock „Martinator“ treten die Resultate der Reifung harmonischer und deutlicher zu Tage als beim dunklen Bock „Schnee Bock“. Bei letzterem entfaltet das Röstmalz sowohl beim frischen als auch beim gereiften Bock deutlich seine aromatischen Wesenszüge und lässt die Reifungsnoten nicht so charakteristisch zum Zuge kommen wie es beim Martinator der Fall ist. Es wird sehr interessant werden, in kommenden Jahren weitere Verkostungen durchzuführen, denn aus der Erfahrung erreichen Bockbiere nach drei bis fünf Jahren Reifung häufig ihr geschmackliches Optimum.

Natürlich durfte auch die Verkostung eines weiteren Starkbieres nicht fehlen. Der Höhepunkt des Abends hat diese Bezeichnung mit einem Alkoholgehalt von 16 Vol.-% mehr als verdient. Für den Brauer – Weltrekordhalter Georg „Schorsch“ Tscheuschner vom Schorschbräu aus dem fränkischen Gunzenhausen – ist es fast ein Leichtbier. Leicht für die an diesem Abend bereits reichlich geforderten Geschmackssinne ist dieser „Schorschbock“ jedoch nicht. Er fließt auch nicht leicht sondern eher mit Bedacht ins Glas und füllt dieses mit einer kräftigen, nussbraunen Farbe, die sich bis in den Schaum fortsetzt. Intensive Röst-, Karamell- und Bananennoten gepaart mit einer einsetzenden alkoholischen Schärfe prägen den Duft und Geschmack, der den Mundraum genüsslich ausfüllt und eine gute Ausdauer besitzt. Ein klassisches, wuchtiges Dessert- und Kaminbier.

Die nächsten Lahnsteiner Bierseminare finden am 11.4., 2.5., 6.6., 4.7., 5.9., 7.11. und 5.12. 2013 statt. Die Themen sind wie immer das am besten gehütete Geheimnis des Lahnsteiner Brauerei – Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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