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Die Paulaner Brauerei beabsichtigt, einen dreistelligen Millionenbetrag in den Neubau einer Brauerei innerhalb der Münchner Stadtgrenzen in München-Langwied zu investieren. Dies hat die Brauerei nach eingehender Prüfung verschiedener Optionen nun ihren Gesellschaftern, der Schörghuber Unternehmensgruppe und dem internationalen Brauereiunternehmen Heineken, vorgeschlagen. Auch wenn die offizielle Zustimmung der obersten Gremien beider Gesellschafter noch aussteht, haben beide bereits ihre Unterstützung für das Vorhaben signalisiert.

Die neue Brauerei am nordwestlichen Münchner Stadtrand soll in etwa fünf Jahren den Betrieb aufnehmen. Verwaltung und Vertrieb der Brauerei werden auch zukünftig auf dem heutigen Brauereigelände in der Au angesiedelt sein. „Wir sind und bleiben eine Münchner Brauerei. Das unterstreicht die geplante Großinvestition eindeutig“, so Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Paulaner Brauerei.

Standort am Nockherberg stößt an seine Grenzen
Mit der Investition schafft die Brauerei die Voraussetzungen, um ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen zu können. Während der deutsche Biermarkt insgesamt rückläufig ist, wächst die Paulaner Brauerei gegen den Markttrend. Nicht zuletzt im Ausland, in Ländern wie Italien, USA oder China, steigt die  Nachfrage nach Paulaner Bierspezialitäten stetig an. Gleichzeitig werden immer mehr Kleingebinde wie beispielsweise Sixpacks verkauft, wodurch die Komplexität und der Platzbedarf auf dem Gelände weiter steigt. Der traditionelle Standort am Nockherberg stößt bereits jetzt an seine Kapazitätsgrenzen. Es gibt zu wenig Platz zur Lagerung für Voll- und Leergut sowie zum Rangieren für Gabelstapler und LKWs. In Spitzenzeiten im Sommer ist die Zahl der LKWs, die die Brauerei in Innenstadtlage anfahren, schon heute kaum mehr zu bewältigen.

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Um die aktuellen Kapazitätsprobleme zu lösen, wird die Brauerei eine provisorische Lösung schaffen und kurzfristig Teile der Logistik an einen Standort im direkten Münchner Umland auslagern. Um aber langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, ist eine Lösung notwendig, die die Prozesskette vom Bierbrauen über Lagerung, Abfüllung und Verpackung bis zur Logistik wieder an einem Standort vereint. Deshalb soll die Verlagerung von Produktion und Logistik nach München-Langwied langfristig den Grundstein für eine erfolgreiche Weiterentwicklung legen.

„Wir glauben fest daran, dass wir mit Paulaner weiter wachsen können. Um dieses Wachstum zu ermöglichen und weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir jetzt in die Zukunft investieren“, so Roland Tobias, Vorsitzender der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei.

Verwaltung und Vertrieb bleiben in der Au
„Der Umzug der Braustätte nach München-Langwied bedeutet einen Einschnitt in unserer Geschichte. Paulaner braut seit 1634 am Nockherberg und ist die einzige Brauerei in München, die immer noch an ihrem angestammten Platz steht. Deshalb haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Paulaner Brauerei. „Auch wenn Teile der Brauerei die Au verlassen, bleiben wir doch eng mit unserem bisherigen Standort verbunden.“ Die Paulaner Brauerei wird auch nach dem Umzug der Braustätte am Nockherberg und in der Au präsent bleiben. Rund 250 Arbeitsplätze in Verwaltung und Vertrieb verbleiben auf dem bisherigen Brauereigelände. Die denkmalgeschützten Gebäude an der Ohlmüllerstraße bleiben ebenso erhalten wie die Original Linde-Eismaschine, die in der Brauerei von 1881 bis 1965 in Betrieb war und heute eines der Schmuckstücke beim Brauereirundgang ist. Selbstverständlich werden auch der beliebte Paulaner Biergarten und die Gaststätte am Nockherberg unverändert bestehen bleiben.

In München-Langwied entsteht eine Brauerei nach modernsten Standards
Auf dem Gelände in München-Langwied, das mit 15 Hektar fast doppelt so groß ist wie das Gelände am Nockherberg (8,5 Hektar), soll eine Braustätte nach neuesten technischen Standards entstehen. „Auch am neuen Standort bleibt Paulaner natürlich Paulaner. Wir setzen auf unsere bewährten Brauverfahren und werden weiterhin Biere höchster Qualität nach unseren traditionellen Rezepten brauen. Am neuen Standort werden wir jedoch noch umweltfreundlicher produzieren können. Schon heute sorgen wir mit unserem Umweltmanagementsystem dafür, dass wir unseren Verbrauch an Energie, Wasser und Wärme stetig senken können. Am neuen Standort werden wir noch mal um 20 bis 30 Prozent besser sein und damit zu den umweltfreundlichsten Brauereien in Europa gehören“, erklärt Christian Dahncke, Betriebsleiter bei Paulaner.

Das bisherige Gelände in der Au wird an die Bayerische Hausbau, die Bau- und Immobiliengesellschaft der Schörghuber Unternehmensgruppe, verkauft, die das Grundstück in enger Abstimmung mit der Stadt entwickeln will. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.


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