"Sponsoring- und Werbeverbot für Brauereien schränkt Vereinsengagement dramatisch ein"
  • Reglementierungen machen Traditionsbrauern Sorge
  • „Wir nehmen gesellschaftliche Verantwortung ernst“
www.veltins.deUm über die Auswirkungen der aktuellen Alkoholdiskussion auf die Brauindustrie zu sprechen, trafen sich der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese (CDU) und Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber in Meschede-Grevenstein zu einem ersten Gedankenaustausch. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing plant umfangreiche Eingriffe im Bereich von Bier und Biermischgetränken. Unter anderem ist ein maximaler Alkoholgehalt für Biermischgetränke und ein Sponsoring- und Werbeverbot für Alkohol im Gespräch. Frau Bätzing beruft sich bei ihren Vorschlägen zum Teil auf Ideen aus der Europäischen Union. Angesichts der Themenbrisanz in Deutschland wurde ein intensiver Dialog vereinbart. „Aus unternehmerischer Sicht sind alle diskutierten Reglementierungen Angriffe auf die liberalen Wettbewerbsbedingungen. Es kann nicht sein, dass ein legales Lebensmittel solch unverständliche Marktbeschränkungen erfahren soll“, sagte Huber im Politikergespräch und sprach damit diskutierte Werbeverbote, Abgabeverbote oder Strafsteuern an. Letztlich laufe wieder alles auf eine Bevormundung des Verbrauchers hinaus.

Dr. Peter Liese stimmte der Einschätzung zu, dass manche unverbindliche Vorschläge von der EU-Ebene von Sabine Bätzing und anderen begierig aufgenommen werden, obwohl dies keineswegs zwingend ist. Er unterstrich die Notwendigkeit, deutsche Brautradition erhalten zu wollen. „Ich halte auch gar nichts davon, Bier und Biermischgetränke ähnlichen Werbeverboten zu unterwerfen wie Zigaretten. Beim Alkoholkonsum kommt es vor allem darauf an, dass man verantwortungsvoll mit dem Genussmittel umgeht. Einfach ausgedrückt, für die meisten gesunden Menschen, ist das erste Bier nicht schädlich, aber die erste Zigarette ist bereits schädlich. Außerdem gibt es im Vergleich zum Passivrauchen, das gerade für Kinder extrem gefährlich ist, keine Schäden für Dritte, wenn man kontrolliert mit Alkohol umgeht.“ Dr. Liese und Huber waren sich einig darüber, dass die nationalen Jugendschutzbestimmungen weitreichend seien, aber auf eine stärkere Einhaltung gedrängt werden müsse. Nach den Worten des Veltins-Generalbevollmächtigten nehme das Familienunternehmen die gesellschaftliche Verantwortung sehr ernst. So werden die Aufklärungskampagnen des Deutschen Brauerbundes „Bier bewusst genießen“ und „Don’t drink and drive“ auf jedem Produkt unterstützt.

Michael Huber sagte, dass die Politik auf die gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland, die in einigen Bereichen durchaus bedenklich seien, zu populistisch reagiere. „Dem Übel wird zumeist nicht an der Wurzel entgegengewirkt. Stattdessen sollen vordergründige Verbote die sichtbaren und medial relevanten Negativauswirkungen eindämmen“, so Huber. Das von der Drogenbeauftragen Sabine Bätzing thematisierte Sponsoringverbot sei allenfalls geeignet, viele Sportvereine in ihrem integrativen Engagement erosionsartig zu erschüttern. Der Europaabgeordnete Dr. Peter Liese sicherte zu, angesichts der Bedeutung von Brauereien auch als Arbeitgeber in seinem Wahlkreis die sachbezogenen Themen innerhalb der politischen Arbeit in Brüssel noch stärker in den Fokus zu nehmen. „Wir sollten uns in Zukunft noch intensiver austauschen, damit alle Seiten bestmögliche Informationen haben“, so Liese.


Zum Seitenanfang