Zum sechsten Mal fand heuer der Starkbieranstich der CSU in Teisendorf statt. Die beliebte Veranstaltung hat einen festen Platz im Kulturkalender der Marktgemeinde und ist lange vor dem offiziellen Beginn bis auf den letzten Platz voll.

www.wieninger.deDas „Superwahljahr“ und die aktuelle Wirtschaftskrise, dazu die gemeindlichen Pannen des vergangenen Jahres lieferten dem Vorsitzenden der CSU Teisendorf  Thomas Gasser mehr als genügend Munition für seinen Auftritt.

Die CSU-Singgruppe mit Maria Lindner, Georg Wetzelsperger und Ludwig Pastötter sorgte zwischen den Höhepunkten für gut gewürzte Unterhaltung. Nach der Begrüßung der höflichkeitshalber zu erwähnenden Ehrengäste, wollte sich in diesem Jahr leider wieder niemand aus dem Publikum namentlich gesondert begrüßen lassen – schade, vielleicht im nächsten Jahr!

Dem „Bräu“ Christian Wieninger kam natürlich eine ehrenvolle Stellung zu, denn aus dessen Hause stammte der „Impulsator“, der in einem Fass bereit zum Anstich stand.

In seinen Grußworten wies Christian Wieninger seine Zuhörer auf die Rentabilität des Bieres hin. Den Werteverfall des Bieres, wie aktuell bei Aktien gebe es nicht. Wer im letzten Jahr statt in Aktien in eine gesellige Runde mit einem guten Bier investiert hätte, wäre jetzt immer noch im Besitz von Leergut, dessen Gegenwert nicht zu verachten sei!

Bürgermeister Franz Schießl begrüßte malerisch die Schwarzen Schafe von Thomas Gasser, dann auch die „Blauen“, die „Grünen“ die „Roten“ und alle „Farblosen“, die sich an diesem Abend im Postsaal eingefunden hatten. Er dankte Thomas Gasser mit seiner ganzen Mannschaft für die hervorragende Organisation des Starkbieranstichs.

Zwischen den Programmpunkten wurde der Abend musikalisch vom „Blechhaufen“, alias Teisendorfer Musikkapelle, unter der Leitung von Thomas Egger lebendig umrahmt und aufgelockert.

Nach dem eigentlichen Anstich, den Bürgermeister Franz Schießl perfekt meisterte, wurde der durch „Applaus“-Ted ermittelte Sieger Kaplan Martin Ringhof zum Prominentenwitz geladen. Trotz seines Dilemmas zwischen der Witzkategorie „0“ – alle warten auf die Pointe, und der Kategorie „11“ – alle lachen sich schlapp, der Kaplan wird exkommuniziert, wählen zu müssen, traf er mit einem politischen Witz den Nerv der Gäste.

Dann war das Rednerpult frei für Thomas Gasser, der völlig unbefangen aus dem Nähkästchen plauderte. Dabei kamen keine der anwesenden Ehrengäste zu kurz, wenn er erbarmungslos alles ans Licht zog, was in gnädige Vergessenheit geraten war.

„Im Auftrag von Bürgermeister Franz Schießl“ gab Tomas Gasser den begeisterten Gästen die Sitzungspunkte für 2009/10 bereits bekannt. Da strittige Themen, wie Mobilfunk oder Güterterminal das Interesse vieler Bürgerinnen und Bürgern an der Arbeit des Gemeinderates plötzlich befeuerten, sollten in 2009 mögliche Standorte für das AKW Sur1 diskutiert und 2010 eine zusätzliche Startbahn für den Flughafen Salzburg auf der Öd erörtert werden.

Aber auch der sechsspurige Ausbau der Autobahn mit seinen potentiellen Ausfahrten ließ Thomas Gasser schwärmen. Neben allen Varianten samt Tunnels und Talbrücken sei die für Teisendorf günstigste Variante noch gar nicht angesprochen worden. Mit größter Vertraulichkeit sei die Information zu behandeln und auf keinen Fall an  Angerer, Pidinger oder Siegsdorfer zu hinterbringen: „Die Autobahn wird nicht ausgebaut! Die Folge sind lange Staus, vor allem in der Urlaubszeit“ schwärmte Gasser. „Jeder, der schon einmal in einem Stau gestanden hat, will nichts wie raus, und da bietet sich die Chance für Teisendorf. Wir bauen nur Ausfahrten. Genügend Ausfahrten! Alle 500m eine und jede führt direkt nach Teisendorf!“ Die kostengünstige Idee des CSU Vorstandes wurde begeistert aufgenommen. Ihm schwebten gewidmete Ausfahrten vor, wie: „St. Andreas“ Gottesdienst mit Fahrzeugsegnung und Stauberatung, oder „Wieninger“ runter von der Autobahn rein in die Brauerei mit Führung. Dazu noch Ausfahrten mit wechselnden Namen: „Starkbieranstich Teisendorf“ statt Abgas und Stau … diese Gäste blieben sicher in Teisendorf über Nacht.

Nach Thomas Gasser ideenreichem Vortrag schauspielten zur Auflockerung vor dem letzten Programmpunkt Magdalena Schmid und Ludwig Pastötter im Vorgriff auf den achtzigsten Geburtstag von Siggi Ramstötter einen Sketch zur Volksmusik.

Traditioneller Abschluss des Abends war der Auftritt von Joseph Aschauer alias Postbote Sepp. In seiner gespielt naiven Sicht auf Teisendorf brach er hemmungslos alle „Briefgeheimnisse“ und plauderte zwanglos aus der „Posttasche“. Mit seinem Charme und seiner Arglosigkeit gewann er in Sekundenschnelle die Zuschauer als Mitwisser. Die „Vertraulichkeiten“ hatte er mit Hilfe von „Informanten“ das ganze Jahr über gesammelt.

Alles in Allem ist der Starkbieranstich der CSU in Teisendorf ein „Event“ den man nicht verpassen sollte!

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